Freitag, 23. August 2013

NSA-Spionageaffäre erreicht Gießen

Wie aus jüngsten Veröffentlichungen aus den Unterlagen von Edward Snowden zu vernehmen ist, sind von der NSA-Spionageaffäre auch Giessener Bürgerinnen und Bürger betroffen. So wurden zahlreiche Telefongespräche mitgeschnitten, E-Mails ausgewertet und Aktivitäten im Internet beobachtet. Dabei seinen hauptsächlich Personen betroffen, die sich als Bürgerreporter an der Plattform der Mitmachzeitung Giessener-Zeitung.de beteiligt haben.

Dagger Komplex bei Griesheim
Aufnahme Google Maps
Wie Charles B*., ein Mitarbeiter der NSA aus dem Dagger Komplex in Griesheim in einem vertraulichen Gespräch mit unserer Redaktion erläuterte, galt das Interesse hauptsächlich der Analyse der sozialen Strukturen innerhalb der Gruppe der sogenannten Bürgerreporter und der Bewertung der Gefahren für die freiheitliche Demokratie in Deutschland, die von einigen aus diesem Personenkreis auszugehen scheint. „Vor etwa zwei Jahren haben wir Strömungen innerhalb der Community festgestellt, die zunehmend die von uns in Deutschland eingeführte repräsentative Demokratie in eine direkte Demokratie umwandeln wollen, indem sie zunehmend für kleine zunächst unwichtige Projekte direkte Volksentscheidungen einführen wollen“, so Charles B. Der amerikanische Geheimdienst hege die Befürchtung, dass aus zunächst kleinen Entscheidungen wie zum Beispiel über die Durchführung einer Landesgartenschau irgendwann ein Flächenbrand entstehen könnte und sich die Forderungen für eine direkte Demokratie von kommunaler- auf landes- bis hin zur Bundesebene ausbreiten können, sollten die Bürger Gefallen an mehr Mitbestimmung finden.
Charles B.* im Gespräch
mit unserem
Chefredakteur
Dass man mit diesen Vermutungen nicht ganz falsch liege, zeige sich an den Forderungen der neu gegründeten Partei „Alternative für Deutschland“, die Volksentscheidungen in ihr Wahlprogramm aufgenommen habe, gab Charles B. zu verstehen. „Wir gehen davon aus, dass sich Deutschland mit Volksentscheidungen zum Austritt aus der NATO, der Wiedereinführung der Todesstrafe und für die Kastration von Kinderschändern sowie für die Einführung eines sozialistischen Wirtschaftssystems entscheiden wird, sollten sich die Strömungen für die Einführung der direkten Demokratie durchsetzen“, erläuterte uns Prof. Thomas Cook vom geopolitischen Institut der Columbia University of Massachusetts.
Und gerade weil in Gießen die Keimzelle dieser Tendenzen vermutet wird, habe sich die NSA mit ihrer Datenüberwachung auf diese Region in Deutschland konzentriert.
„Das war auch gar nicht so schwierig“, gab Charles B. zu verstehen. „Wir mussten dazu noch nicht mal unsere komplexe Software einsetzen sondern haben uns auf die Beiträge und Kommentare in der Giessener Zeitung konzentriert. Das manchmal wirre Zeug zu lesen, ist uns zeitweise zwar sehr schwer gefallen, aber wir konnten hier hervorragende Erkenntnisse gewinnen. Dazu kam der bisweilen sehr leichtfertige Umgang vieler Teilnehmer an dieser Plattform mit ihren persönlichen Daten, die wir verhältnismäßig einfach mit den Telefondaten und dem Email-Aufkommen abgleichen konnten.“
Ob aktuell weitere Überwachungsaktionen in diesem Umfeld durchgeführt werden, wollte unsere Quelle nicht verraten.

* Name von Redaktion geändert

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